Symposium
Landscapes of Equality
2. Juli, 15 Uhr
In englischer Sprache
Eintritt frei

Die Gruppenausstellung Landscapes of Belonging dekonstruiert häufig übersehene koloniale Prozesse innerhalb Europas und untersucht aktuelle Formen der Zugehörigkeit. Das begleitende Diskursprogramm vertieft die Debatte mit einem Fokus auf kuratorische Praktiken: Welcher Ethik folgen die Kulturen des Kuratierens in Nordeuropa, und wie kann eine neue Ethik des Ausstellens mit größeren Möglichkeiten von Kritik verbunden werden?

Programm

15:00
Begrüßung: Kathrin Becker (KINDL)

15:15
Filmvorführung Eatnameamet: Our Silent Struggle, Regie: Suvi West, Finland, 2021, 74 Min., OmeU+ Q&A

17:00
Decolonial Aspects in Contemporary Art from Sápmi, Vortrag von Irene Snarby (Kunsthistorikerin, Tromsø) + Q&A

18:00
Kathrin Becker im Gespräch mit der Künstlerin Julie Edel Hardenberg (via Videoschalte aus Nuuk / Kalaallit Nunaat) + Q&A

19:15
Cocktails, Performance von Lilibeth Cuenca Rasmussen (Kopenhagen), mit Lilibeth Cuenca Rasmussen, Christian Dehn Frandsen, Liva Xamanek, Percussion: Yohan Ramon

Anschließend Get-together in Babette’s Garden

Julie Edel Hardenberg (*1971 in Nuuk, Kalaallit Nunaat / Grönland, lebt ebenda) ging nach ihrem Kunststudium in Finnland, Norwegen und England nach Kopenhagen, wo sie ihren MA in Kunsttheorie und Kommunikation an der Königlich Dänischen Kunstakademie machte. Danach kehrte sie in ihre Heimatstadt Nuuk zurück, wo sie lebt und arbeitet. In den letzten 25 Jahren hat sie sich mit Identität und postkolonialen Perspektiven beschäftigt. Ihre Kunstwerke problematisieren die ungleichen Machtstrukturen zwischen Grönland und Dänemark. Durch ihren Hintergrund mit Wurzeln in beiden Kulturen hat sie einen Einblick in die Identität und das Selbstverständnis der Grönländer*innen –  und die wirtschaftlichen und sozialen Abhängigkeiten, die zwischen den beiden Ländern bestehen und deren Auswirkungen auf die Grönländer*innen; gefangen in einer gemeinsamen Identität zwischen Macht und Ohnmacht.

Lilibeth Cuenca Rasmussen (* 1970 in Manila, Philippinen, lebt in Kopenhagen), ist eine dänische Video- und Performancekünstlerin. Lilibeth Cuenca Rasmussen wuchs in Manila und ab ihrem achten Lebensjahr in Stevns, Dänemark, auf. Sie studierte von 1996 – 2002 an der Königlich Dänischen Kunstakademie und arbeitet derzeit als Professorin für zeitbasierte Kunst und Performance an der Kunstakademie Bergen (KMD), Norwegen. In ihrer Kunst erforscht sie in erster Linie soziokulturelle Beziehungen, oft mit ihrem doppelten dänischen und philippinischen kulturellen Hintergrund als Ausgangspunkt. Ihre erste Einzelausstellung, Family show, fand im Jahr 2000 im Akershus Kunstsenter in Lillestrøm in Norwegen statt. An der Biennale von Venedig 2011 nahm sie im dänischen Pavillon mit dem Projekt Afghan Hound (Live-Performance und Fotografie) teil. Ihre jüngsten Einzelausstellungen sind: I am not what you see bei Copenhagen Contemporary im Jahr 2021, sie ging 2022 nach HAM, Helsinki Art museum.

Irene Snarby (* 1967 in Tromsø, Norwegen) ist Doktorandin der Kunstgeschichte an der UiT - The Arctic University of Norway und Mitglied der Forschungsgruppe WONA (Worlding Northern Art). Snarby forscht und arbeitet seit den frühen 1990er Jahren auf dem Gebiet der samischen Kunst. Von 2003 bis 2011 arbeitete sie als Kuratorin in der Kunstabteilung des Sámi-Museums in Karasjok, RiddoDuottarMuseat (RDM). Außerdem war sie Mitglied des Ankaufsausschusses des samischen Parlaments für zeitgenössische Kunst und dáiddaduodji. Neben ihrer Tätigkeit als Beraterin und Kuratorin hat Snarby zahlreiche Artikel verfasst, mehrere Publikationen herausgegeben und zahlreiche Vorträge zum Thema samische Kunst gehalten.

Suvi West (* 1982 in Kittilä, Finnland) ist eine samische Filmregisseurin. Sie wuchs als Doavtter-Piera Suvi Máret in einem samischen Umfeld in Karigasniemi auf, besuchte eine samischsprachige Schule und studierte Multimedia am Sami Area Education Centre in Enare. West spielte die Hauptrolle in der Comedy-Serie Märät säpikkäät, die 2012-2013 auf Yle TV2 ausgestrahlt wurde. Auf dem Docpoint-Festival 2016 in Helsinki wurde Suvi Wests Film Spárrooabbán über ihre lesbische Schwester zum Publikumsliebling gekürt. Ihr nächster Dokumentarfilm, Eatnameamet –  Our Silent Struggle über die Situation der Sami in Finnland, dauerte fünf Jahre und wurde 2021 bei Docpoint uraufgeführt. Der Film wurde im selben Jahr auf dem Tampere Film Festival mit dem Publikumspreis und dem Preis der Church Media Foundation ausgezeichnet.

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