MASCHINENHAUS M0

Sofia Hultén
Unstable Fakers of Change in Self 
25. November 2018 – 31. März 2019

Mit Unstable Fakers of Change in Self zeigt das KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst eine neue Werkgruppe von Sofia Hultén, die von der Künstlerin für das Maschinenhaus M0 entwickelt wurde. Als Ausgangsmaterial verwendet sie herkömmliche Gerüste, die sie in unterschiedlicher Weise aufbaut, mit verschiedenen Materialien bearbeitet und mit Videos kombiniert. So entsteht eine Gruppe von frei im Raum stehenden skulpturalen Werken, mit denen Sofia Hultén Zeitstrukturen und kausale Zusammenhänge aufbricht und gezielt Dimensionen des Möglichen verhandelt.

Ausgangspunkt des zunächst eher kryptisch erscheinenden Ausstellungstitels ist Umberto Boccionis 1913 entstandene Bronzeplastik Unique Forms of Continuity in Space – ein ikonisches Werk des Futurismus, das auf der italienischen 20-Cent-Münze zu sehen ist. Aus den Anfangsbuchstaben des englischen Titels U-F-o-C-i-S bildet Sofia Hultén eigene Wortkombinationen, die sie sowohl für den Ausstellungstitel – Unstable Fakers of Change in Self – als auch für die Werktitel benutzt.

Die einzelnen Arbeiten bestehen jeweils im wörtlichen Sinne aus einem Grundgerüst, dessen Teile durch vielfältige Spuren gekennzeichnet sind. In den auf die Skulpturen verteilten Videos sieht man, wie die Künstlerin die Gerüste mit Sprühfarbe, Münzen, Kabelbindern, Eimern oder Netzen bearbeitet. Damit liefert sie konkrete Anhaltspunkte, woher die Spuren stammen. Spielerisch widersetzt sich Hultén dabei linearen Abfolgen und setzt das Prinzip von Ursache und Wirkung außer Kraft: Anstelle von zeitlicher Kontinuität und kausaler Verkettungen betont sie die Simultanität und das breite Spektrum von Möglichkeiten – schließlich könnte alles auch ganz anders entstanden sein.

Unstable Fakers of Change in Self ist Sofia Hulténs erste institutionelle Einzelausstellung in Berlin.
Kuratiert von Andreas Fiedler